Schützenfest 2023

 

Simon Helms regiert die Mauritius-Schützen

vorne, v.l. Franz-Josef Kestermann, Lena und Kai Kestermann, Sarah und Andre Jansing, Simon Helms und Victoria Heeke, Christoph Lübke und Lena Visse, Christoph Ottenhues und Wiebke Jansing, Oliver Otte. | Foto: Heinrich Weßling
vorne, v.l. Franz-Josef Kestermann, Lena und Kai Kestermann, Sarah und Andre Jansing, Simon Helms und Victoria Heeke, Christoph Lübke und Lena Visse, Christoph Ottenhues und Wiebke Jansing, Oliver Otte. | Foto: Heinrich Weßling

Glück habe er gehabt, gab der neue König der Schützenbruderschaft in Püsselbüren zu. Simon Helms holte beim 270. Schuss den Vogel von der Stange.

 

Simon Helms heißt der neue Schützenkönig der Mauritius-Schützenbruderschaft in Püsselbüren. Am Sonntag fiel die Entscheidung schon gegen 16.30 Uhr beim 270. Schuss. „Ja, ich hatte Glück“, gab der neue König zu. Helms geht beim 86. Schützenfest in die 97-jährige Vereinsgeschichte ein. Er regiert mit Victoria Heeke, genannt die „Sonnengöttin“.

 

Zum Hofstaat gehören: Christoph Lübke und Lena Visse, Andre Jansing und seine Frau Sarah, Christoph Ottenhues und Wiebke Jansing, Kai Kestermann und seine Frau Lena. Die Kindermajestäten sind bereits am Samstag mit dem Lasergewehr ermittelt worden. Dabei haben sich Leonard Menger und Fiona Götten durchgesetzt.

 

 

Am Sonntag war der große Höhepunkt das Königsschießen. Viele Bewerber standen in Reih und Glied, um die Nachfolge von König Andre Richter anzutreten. Ein ganz großes Lob ging an die scheidenden Majestäten und an den Hofstaat, die souverän durch das Schützenfestjahr die Fahne hochgehalten hätten. Getreu dem alten französischen Sprichwort „Der König ist tot, lange lebe der König“ freuten sich die fast 1000 Gäste in den Anlagen des Vereinswirtes Wulf, mit Simon Helms einen jungen dynamischen König in sein neues Amt einführen zu dürfen.

 

Oberst Ralf Meiners ging in seiner Festrede auf „eines der schönsten Feste in Püsselbüren“ ein. „Das Schützenfest. Auch wenn wir an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen haben, krönt das Schützenfest unser Vereinsleben. Ich bin stolz und begeistert, wenn ich hier 1000 Leute begrüßen kann.“ Oft hätten die Schützen auch bewiesen, dass sie feiern könnten. Und so dürfen sich alle schon auf das große Jubiläum 2026 freuen. „2026 wollen wir unser Jubiläum groß feiern. Die Vorbereitungen laufen schon im Hintergrund“, erklärte Vereinsvorsitzender Oliver Otte.

 

„Ein wenig Angst und Bedrückung verspüre ich, wenn ich in unser Nachbarland Frankreich schaue, oder den mörderischen Krieg in der Ukraine verfolge. Selbst in unseren Großstädten ist die Polizei fast jede Nacht unterwegs. Das alles muss uns eine Warnung sein“, sagte Oberst Ralf Meiners. Er forderte die Schützenbruderschaft auf, sich weiter „für unsere Demokratie und unsere friedliche Grundordnung“ einzusetzen.

 

Abschließend lud er alle zum Stadtschützenfest am 12. August im Rahmen des Bergfestes in Ibbenbüren ein.

Pfarrer Stefan Dördelmann segnete das Mahnmal an seinem neuen Standort vor dem Haus St. Hedwig in Püsselbüren ein. Rechts Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, daneben Oliver Otte, Vorsitzender der St. Mauritius Schützenbruderschaft. | Foto: Heinrich Weßling
Pfarrer Stefan Dördelmann segnete das Mahnmal an seinem neuen Standort vor dem Haus St. Hedwig in Püsselbüren ein. Rechts Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, daneben Oliver Otte, Vorsitzender der St. Mauritius Schützenbruderschaft. | Foto: Heinrich Weßling

Mahnmal am neuen Standort eingesegnet
 

Vor zahlreichen Mitgliedern der St. Mauritius Schützenbruderschaft und Bewohnern des Hauses St. Hedwig hat Pfarrer Stefan Dördelmann das Mahnmal am neuen Standort in Püsselbüren eingesegnet. Es wurde der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror gedacht.

 

Es war ein ganz besonderer Moment im großen Schützenfest-Geschehen am Montagmorgen in Püsselbüren: Am Standort des neuen Mahnmals vor dem Haus St. Hedwig gedachten etwa 300 Mitglieder der St. Mauritius Schützenbruderschaft zusammen mit zahlreichen Bewohnern des Hauses St. Hedwig der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror. Die Gedenkfeier endete mit der Einsegnung des Sandstein-Mahnmals durch Pfarrer Stefan Dördelmann.

 

Nach Messe in der Herz-Jesu-Kirche marschierten die Schützen zum neu aufgebauten Mahnmal an der Straße Am Hedwigsheim, wo schon zahlreiche Seniorinnen und Senioren warteten. Oliver Otte, Vorsitzender der St. Mauritius Schützenbruderschaft, freute sich über die große Resonanz. Das Gedenken erstmals am neuen Standort sei ein würdiger Anlass für die Einsegnung des Mahnmals, in dessen Sandstein viele Püsselbürener und Dickenberger Namen verewigt sind. Otte: „Dieser neue Platz bietet nun die Ruhe und das Ambiente des aktiven Gedenkens aller Opfer von Gewalt, Hass und Krieg.“ Der Vorsitzende weiter: „Es ist ein schöner Brauch, im lauten und fröhlichen Geschehen des Schützenfestes innezuhalten und derer zu gedenken, die ihr Leben in den letzten beiden Weltkriegen verloren haben, stellvertretend für die vielen Frauen, Männer und Kinder aus unserem Land, den anderen Teilen Europas und in dieser Welt, die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror geworden sind.“ Dabei sei die aktuelle politische Lage durch den Ukrainekrieg unsicherer denn je geworden.

 

Oliver Otte erinnerte auch an die Diskussionen, die dem Standortwechsel des Mahnmals vorausgegangen waren - nicht immer im Konsens. Er verwies darauf, wie wertvoll es sei, dass solche Diskussionen und Entscheidungen offen geführt werden könnten. Das sei vielerorts in der Welt schon lange nicht mehr der Fall. Otte erklärte, die Schützenbrüder hätten die Möglichkeit, etwas für den Frieden, die Gerechtigkeit und den Erhalt der menschlichen Werte zu tun. „Wir Schützen definieren uns seit Jahrhunderten über den Gemeinsinn, die Solidarität, die Fairness sowie über gemeinschaftliche Werte: Glaube, Sitte und Heimat. Bei der Betrachtung dieser Werte haben Hass, Gewalt und Zwietracht keine Chance.“ Und in diesen Zeiten müssten Schützen Vorbilder sein.

 

Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer betonte, wie wichtig Gedenken und Mahnen angesichts der sinnlosen blutigen Konflikte sei, die fassungslos machten. Dabei gehe dem Mahnen und Gedenken immer das Erinnern voraus. Und so gelte auch an diesem neuen Standortort in Püsselbüren „stehenbleiben, lesen, mahnen, gedenken“. Der Bürgermeister erklärte, Ibbenbüren nehme hier und an anderen Stellen „die Erinnerungskultur sehr ernst“, um Beiträge gegen das Vergessen zu leisten. Dabei brauche es weiterhin mutige Bürger, die sich zur Demokratie bekennen und denen menschliches Leid nicht gleichgültig sei.

 

Pfarrer Stefan Dördelmann verwies darauf, dass viele ältere Teilnehmer der Gedenkstunde aus eigener Erfahrung noch wüssten, wie lange Kriegsfolgen nachwirken. Gott habe den Menschen die Welt nicht anvertraut, damit sie diese zerstören. Dann segnete Dördelmann das Mahnmal ein.

Sitzend sind alle Ehrenmitglieder zu sehen, stehend diejenigen, die beim Kordelschießen erfolgreich waren. In der Mitte hat Dieter Becke den Wanderpokal, rechts daneben Henri Beckmann der die Paul-Eggemeier-Plakette bekommen hat. | Foto: Heinrich Weßling
Sitzend sind alle Ehrenmitglieder zu sehen, stehend diejenigen, die beim Kordelschießen erfolgreich waren. In der Mitte hat Dieter Becke den Wanderpokal, rechts daneben Henri Beckmann der die Paul-Eggemeier-Plakette bekommen hat. | Foto: Heinrich Weßling

 Sechs neue Ehrenmitglieder

 

Auch die Jubilare kamen beim Schützenfest zu Ehren. So gibt es etwa mit Helmut Bruns, Peter Grafe, Reinhard Richter, Bernward Runde, Reiner Visse und Engelbert Winter sechs neue Ehrenmitglieder. Sie erhielten die Silberne Ehrennadel. Die Goldene Ehrennadel haben Wilfried Köster, Werner Redder, Norbert Tiemke , Paul Terhyden und Jürgen Plagemann erhalten. Beim Kordelschießen waren folgende Schützen erfolgreich. Jörg Artmeier, Marcellus Bode, Andre Berghaus, Michael Schnetgöcke, Mario Heeke, Heddo Meyer, Stephan Diersmann und Ingo Grewe in der Gruppe bis 55 Jahre. Ab 55 Jahre waren Dieter Becke, Rainer Witte und Werner Schulte erfolgreich.

IVZ am Montag, 17.07.2023   (Heinrich Weßling)

IVZ am Montag, 17.07.2023   (Claus Kossag)

IVZ am Montag, 17.07.2023   (Heinrich Weßling)